Hilfsmittel für Reiter – Gerten und Sporen
Gerten und Sporen sind ein reines Hilfsmittel und dienen der Verfeinerung der reiterlichen Hilfen. Sie sind keinesfalls dazu da, das Pferd zu bestrafen. Es hängt stark vom reiterlichen Können ab, welcher Hilfsmittel ein Reiter sich bedienen sollte. Eine unruhige Hand und schlenkernde, wackelnde Beine, zu denen man als Anfänger tendiert, sind keine Empfehlung für den Gebrauch von Gerte und Sporen.
Richtig eingesetzt, ermöglichen sie es dem Reiter jedoch, seine Hilfen genauer zu geben und erleichtern damit auch dem Pferd die tägliche Arbeit. In dem fortgeschrittenen Stadium sind ein paar stumpfe Sporen allemal pferdefreundlicher als ein klopfender Schenkel und ein hämmernder Fußrücken.
Sporen
Die Art der zu tragenden Sporen hängt also vom Ausbildungsstand von Reiter und Pferd ab. Deshalb gibt es verschiedene Arten Sporen, früher auch scharfe oder unscharfe Sporen genannt. Heute treffen diese Begriffe nicht mehr zu, denn wirklich spitze und scharfe Sporen sind längst Vergangenheit. Früher zu Zeiten großer Schlachten zu Pferde hingen Leben und Tod von der Reaktion des Pferdes ab. Entsprechend waren die Mittel.
Am gebräuchlichsten sind heute stumpfe Sporen oder Kugel-Sporen, die hinten mit einer Kugel abgerundet sind. Sporen werden zumeist aus Zinkguss oder Edelstahl hergestellt. Einige Varianten, besonders für fortgeschrittene Anfänger und Kinder, gibt es auch als Plastiksporen. Sporen werden mit Sporenriemen beispielsweise aus Leder oder Nylon am Reitstiefel befestigt.
Immer fest genug, damit sie nicht hin und her wackeln und das Pferd mehr irritieren, als anweisen. Zum Schutz des Reitstiefels legst Du Dir am besten ein Paar Sporenschoner zu. Für versierte Reiter mit gutem Sitz und ruhigem Bein gibt es sogenannte Rädchensporen zum Teil auch mit kleinen Zacken. Die Rädchen drehen sich leicht, so dass die Einwirkung sehr genau ist und die Rädchen dem Pferd an den Flanken keinesfalls Schaden zufügen. Hammersporen sind eher selten und werden in der Regel nur von Profis verwendet.
Gerten
Wir unterscheiden zwischen Springgerte, Dressurgerte und Longierpeitsche. Die Longierpeitsche ersetzt die reiterlichen Hilfen und unterstützt die Stimme des Longenführers. Sie verhindert, dass das Pferd in den Zirkel hineinläuft. Springgerten werden, wie der Name schon sagt, fürs Springen und Gelände genutzt. Sie sind kurz und müssen vom Reiter zur Ermutigung aus der Hand genommen werden, wenn sie die Pferdekuppe erreichen sollen. Oder sie werden an der Schulter angewandt, um Drehungen und Wendungen zu erleichtern. Dressurgerten müssen nicht aus der Hand genommen werden. Sie dienen der Verfeinerung der Hilfen, zum Beispiel bei Seitwärts Gängen und sind lang genug, um das Pferd zu touchieren.
In Hinblick auf Farbe, Länge und Material sind bei der Gerten-Auswahl keine Grenzen gesetzt.