Den Titel mit STRÖH - Ingers gelungene Kür
erschienen am 02.07.2002
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Ahrensburg 25.06.02
Ingers gelungene Kür
DRESSUR: 21 Jahre alte Amazone der TG Timmerhorn gewinnt den HamburgerMeistertitel bei den Jungen Reitern. Von Sören Bachmann
Jersbek -
Dass sie fast ohrenbetäubenden Applaus spenden können, haben dieZuschauer des Young-Champions-Weekend in Timmerhorn schon vor einem Jahr bewiesen. Mit dem Singen scheint es allerdings nicht so weit her zu sein. Zu Beginn der Siegerehrung, klangvoll "Parade der Young Champions" getauft, gelang es Beate Schubert-Steen jedenfalls nicht,
den Besuchern auch nur einen Ton zu entlocken. So sten die besten Hamburger Nachwuchsreiter ohne Musik einreiten, weil die CD mit dem Triumphsong "We are the Champions" im entscheidenden Moment ihren
Dienst versagte.
Ihre gute Laune ließ sich die Turnierleiterin von dem kleinen Zwischenfall freilich nicht vermiesen, zumal sie sich nicht nur über ein sportlich und organisatorisch hochklassig verlaufenes Turnier freute: Kurz darauf durfte sie ihrer Tochter Inger Steen die rot-weiße
Schärpe für die Siegerin der Hamburger Dressur-Meisterschaften der Jungen Reiter umhängen. In drei Wertungsprüfungen setzten sich die 21-Jährige und ihr 13 Jahre alter Trakehner Fidelio von der gastgebenden TG Hamburg-Timmerhorn im an Spannung kaum zu
überbietenden Finale gegen Victoria Luisa Engel (Norddeutscher und Flottbeker RV) mit Giulini durch. Die Entscheidung brachte die abschließende S-Kür, in der die Stormarnerin trotz eines Patzers bei
der Pirouette ihre Kontrahentin in der Gesamtwertung noch überholte. "Das war eine sehr ideenreiche, interessante und schwierige Vorführung", lobte Richter Dieter Schüle. Die Siegerin wusste genau, warum sie ausgerechnet in der Kür die Entscheidung zu ihren Gunsten erzwang: "Fidelio ist eben ein Show-Typ,
dem gefällt so etwas", sagte sie. "Der Titel ist für mich ein schöner Abschluss meiner Zeit als Junge Reiterin."
Dank ihres Erfolgs wird Inger Steen voraussichtlich erneut den Hamburger Verband bei den nationalen Titelkämpfen vertreten, die vom
15. bis 18. August im bayrischen Kreuth ausgetragen werden. "Es würde mich wahnsinnig freuen, wieder dabei sein zu dürfen", sagte die
Studentin der Wirtschafts-Informatik. Ihre erfolgbringende Kür hatte sie vor einem Jahr von der Japanerin Doris Nagaki geschenkt bekommen,
um sie bei den Deutschen Meisterschaften zu reiten. Dort war sie aber vorzeitig ausgeschieden. "Jetzt hatte ich endlich Gelegenheit, die Kür erstmals zu zeigen", freute sie sich. Vereinskameradin Minou Sinios wurde bei den Jungen Reitern mit Distelmond Vierte und wird trotz des guten Ergebnisses nicht nach Kreuth fahren. Gleiches gilt für Mandy Chowanietz (ebenfalls TGHT),
die mit Latina das Junioren-Finale erreichte, mit Rang fünf in der Endabrechnung aber nicht in die Titelvergabe eingreifen konnte. "Dass
ich ins Finale gekommen bin, ist für mich schon ein Erfolg", sagte die 17 Jahre alte angehende Friseurin, die wegen ihrer Lehre wochentags
erst abends zum Training auf die Reitanlage Stegen kommen kann. Später will sie einmal Maskenbildnerin werden und für Fernsehen oder Theater
arbeiten. Zum zweiten Young-Champions-Weekend zählten wie im Vorjahr nicht nur Prüfungen für jugendliche Reiter, sondern auch für Nachwuchspferde.
Martina Hannöver-Sternberg vom RFV Stormarnsche Schweiz platzierte sich in der Qualifikation zum Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde mit Reach Out auf Rang zwei, bei den sechsjährigen
Tieren wurde sie mit Ragebu Sechste hinter Julia Mestern (RV Floggensee), die mit Ludwig Löwenherz den vierten Platz belegte. Neu im Programm war ein Nachwuchschampionat für Dressurreiter, in dem
die TGHT-Youngster Yasemin Lienemann mit Grenadin und Katharina Jensen mit Allegro auf die Plätze drei und vier kamen.
erschienen am 25. Jun 2002
in Ahrensburg Vollständige Url des Artikels: http://www2.abendblatt.de./daten/2002/06/25/39143.html (c) Hamburger Abendblatt